Die mālikītische Rechtsschule
Die mālikītische Jurisprudenz, die in seinem Werk Kitābal-Muwaṭṭa, das als das älteste islamische Buch über die islamische Jurisprudenz gilt, festgehalten wird, basiert auf der Anerkennung von der ʿAmal Ahl al-Madīna, die er als ein judikatives System zusammengefasst hat.
„Als Kennzeichen der mālikītischen Schule ergibt sich somit die Dominanz und tiefe Ausschöpfung traditionsgestützter Quellen gegenüber rationalen Operationen sowie die herausragende Stellung, die bei alledem der Rechtspraxis von Madīna eingeräumt wird.“
Die mālikītische Rechtsschule gilt als die älteste Rechtsschule und findet großen Anklang bei den Muslimen im Norden Afrikas. Diese Form der Rechtsauslegung geht bis zum Propheten zurück und bezieht sich neben den Hauptquellen Koran und Sunna auch auf die Iǧmāʿ der Ahl al-Madīna. Insbesondere die ʿAmal Ahl al-Madīna hat eine fundierte Bedeutung in dieser Rechtsfindung, da sie als Beweis der Handlungen des Propheten gilt.
Das Bündnis als Stimme eines traditionellen Islams in Deutschland
Als Zusammenschluss, von in ihrer Mehrheit aus der Maghrebregion stammenden traditionell-sunnitischen Muslimen, vertritt der BMG in Fragen von Dogmatik und Glaubenslehre (arab.: ‘Aqîdah) die Positionen der asch’aritischen Theologie und folgt in der praktischen Religionsausübung (arab.: Fiqh) der malikitischen Rechtschule. Letztere geht in ihrem Ursprung auf Imâm Mâlik b. Anas (715 -795) zurück und ist heute vor allem in den Staaten der Maghrebreigion sowie in Westafrika verbreitet.
Darüber hinaus erkennt der BMG die religiöse Bedeutung der verschiedenen spirituell-geistigen ‚Wege‘ (arab.: Ṭuruq, Plural von Ṭarīqah) an, deren Lehren unter Begriffen wie Tasawwuf beziehungsweise Tazkiyah („[Innere] Reinigung“) zusammengefasst werden. Hiermit positioniert sich unser Verband klar innerhalb der überlieferten Tradition sowie des Konsenses der muslimischen Gelehrten unserer Zeit. Als Religionsgemeinschaft setzen wir uns für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen in diesem unserem Land ein und sprechen uns klar gegen jede Form von Abschottung, Sektiererei, Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Extremismus aus. Das Grundgesetz und die freiheitlich-demokratische Grundordnung sehen wir dabei als Garanten der individuellen Freiheit und Sicherheit in unserem Land an, welche es unbedingt zu stärken und zu schützen gilt.