Zahlreiche Studierende und andere junge Menschen mit marokkanischen Wurzeln sind jüngst in Düsseldorf zusammengekommen, um sich im Rahmen des Modellprojekts „Manar – Aus Traditon tolerant“ zu Präventionsbeauftragten ausbilden zu lassen. Bei den Teilnehmenden handelt es sich um Ehrenamtliche, die künftig die sogenannte „Kontaktgruppe Präventionsarbeit“ bilden. Es geht darum, durch gezielte Einbindung, Qualifizierung und Vernetzung von Imamen und GemeindemultiplikatorInnen die internen Dynamiken der beteiligten Moscheen so zu bestärken, dass eine angstfreie und konstruktive Auseinandersetzung mit religiös begründetem Extremismus möglich wird.
Das Projekt „MANAR“ wurde vom „Bündnis Marokkanische Gemeinde“ e.V., Landesverband Nordrhein-Westfalen, konzipiert. Im Arabischen bedeutet Al-Manar „der Leuchtturm“. Dieses Projekt nimmt im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen wichtigen Platz ein. Bereits seit September 2017 existiert in Düsseldorf das MANAR-TEAM: Dabei handelt es sich um eine ExpertInnengruppe, die sich innerhalb des bis Ende 2019 laufenden Bundesprogramms mit dem Themenfeld „Islamistische Orientierungen und Handlungen“ befassen wird.
Laut Omar Kuntich, Präventionsbeauftragter und Mitglied des Lenkungsausschusses innerhalb der Deutschen Islamkonferenz (DIK), wies daraufhin, dass sich bereits zahlreiche junge Deutsche mit maghrebinischen Wurzeln innerhalb ihrer Kommunitys für gesellschaftliche Vielfalt, Toleranz und gegen jede Form von Extremismus einsetzten. Dies geschehe nicht nur im Alltagsleben; vielmehr engagierten sie sich auch mit Projektideen und konkreten Praxisansätzen in ihren Moscheegemeinden.
Die jungen MultiplikatorInnen der „Kontaktgruppe Präventionsarbeit“ werden mit einer inhaltlich vielfältigen Schulungsreihe auf ihre Aufgabe vorbereitet: Themen wie Rhetorik oder Social-Media gehören genauso dazu wie die Bildung von Netzwerkstrukturen auf kommunaler Ebene sowie mit zivilgesellschaftlichen oder kirchlichen Trägern. Als wichtig angesehen wird auch eine Einführung in die „Akquise von Zuwendungsmitteln“, die von staatlichen Stellen für derartige Initiativen zur Verfügung gestellt werden. Schließlich soll die Kontaktgruppe zur Durchführung von eigenen und lokal aufgestellten Projekten befähigt werden.
Das Hauptziel des Gesamtprojektes liegt nach Darstellung von Omar Kuntich darin, in den Moscheegemeinden einen Bewusstseinswandel anzustoßen. Die Mitglieder der „Kontaktgruppe Präventionsarbeit“ sollen die sozialräumliche Vernetzung der Gemeinden fördern und mit Hilfe des Projektteams die strukturelle Integration vorantreiben. So soll das Projekt mit verlässlichen Partnern innerhalb der kommunalen Integrationsstrukturen in Städten wie Düsseldorf, Köln, Neuss, Hamm, Münster und Duisburg eingebunden.
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